Ein positiver Eindruck vom Bewerbungsprozess beeinflusst dein Unternehmensimage. Erfahre hier den Unterschied zwischen Candidate Experience und Candidate Journey, erkenne, warum eine positive Candidate Experience wichtig für dein Recruiting ist, und lerne, mit welchen Kniffen du sie optimieren kannst.

Candidate Experience, Candidate Journey – wo ist der Unterschied?

Die Candidate Experience und die Candidate Journey sind eng miteinander verbundene Konzepte, die verschiedene Facetten des Bewerbungsprozesses beleuchten.

Der Gesamteindruck, den ein:e Bewerber:in während des Bewerbungsprozesses von einem Unternehmen bekommt, wird als Candidate Experience bezeichnet. Diese umfasst alle Interaktionen und Berührungspunkte, die ein:e Kandidat:in mit dem Unternehmen hat, von der Bewerbung über Vorstellungsgespräche bis hin zur Entscheidung über ein Jobangebot.

Die Candidate Journey hingegen beschreibt die tatsächliche Reise oder den Prozess, den ein:e Kandidat:in während des Bewerbungsprozesses durchläuft. Sie beinhaltet die verschiedenen Phasen und Etappen, die ein:e Bewerber:in von der Awareness (Bewusstwerdung) des Unternehmens und der Stelle bis zum Onboarding durchläuft. Die Candidate Journey enthält typischerweise Phasen wie das Bewusstwerden, die Recherche, die Bewerbung, das Auswahlverfahren, die Entscheidungsphase und das Onboarding.

Der Unterschied zwischen beiden liegt also darin, dass die Candidate Experience den Gesamteindruck beschreibt, den ein:e Bewerber:in während des Bewerbungsprozesses macht, während die Candidate Journey den eigentlichen Ablauf und die verschiedenen Phasen des Bewerbungsprozesses darstellt. Die Candidate Experience ist das Ergebnis der Candidate Journey und wird durch die Qualität der Interaktionen und Berührungspunkte in den verschiedenen Phasen beeinflusst.

Warum ist die Candidate Experience wichtig für mein Recruiting?

Eine positive Candidate Experience beinhaltet ein reibungsloses Bewerbungsverfahren, klare, zügige Kommunikation seitens des Unternehmens, angemessene und transparente Informationen über den Bewerbungsprozess und die Stelle, effektive Vorstellungsgespräche und Feedback-Mechanismen. Ziel soll es sein, Bewerbende für das Unternehmen zu begeistern und ihnen ein gutes Bild über das Unternehmen als potenziellen Arbeitgeber zu vermitteln, selbst wenn sie die Stelle am Ende nicht bekommen.

Eine negative Candidate Experience führt schnell dazu, dass potenzielle Bewerbende das Interesse an einer Stelle oder an dem Unternehmen insgesamt verlieren, was leicht zum Abbruch von Bewerbungen, daraufhin zu einer geringeren Bewerberanzahl und somit zu einer geringeren Bewerberqualität führen kann. Zudem beeinträchtigt eine negative Candidate Experience mit hoher Wahrscheinlichkeit das Unternehmensimage und damit eventuell die Mitarbeiterbindung.

Für Recruiter ist es daher von großer Bedeutung, eine positive Candidate Experience zu schaffen und sicherzustellen, dass Bewerbende sich gut betreut und geschätzt fühlen, um die negativen Auswirkungen einer schlechten Candidate Experience auf ihr Unternehmen zu vermeiden.

Was kann ich tun, um die Candidate Experience zu optimieren?

Um potenziellen Kandidat:innen ein möglichst positives Bewerbungserlebnis zu bieten, kann es hilfreich sein, die folgenden Punkte im Blick zu haben:

  • Transparenter Bewerbungsprozess
    Vermittle deinen Bewerbenden durch einen klar strukturierten Bewerbungsprozess von Anfang an verständlich die Erwartungen deines Unternehmens und den Ablauf des Prozesses.
  • Benutzerfreundliche Bewerbungsplattform
    Schaffe eine intuitive und benutzerfreundliche Online-Bewerbungsplattform, die es Bewerbenden ermöglicht, ihre Unterlagen einfach hochzuladen und relevante Informationen einzugeben, ohne auf technische Hindernisse zu stoßen.
  • Klare Kommunikation
    Gib deinen Bewerbenden unverzüglich Feedback, sende eine Eingangsbestätigung ihrer Bewerbungsunterlagen, teile den aktuellen Stand des Bewerbungsprozesses mit und beantworte eventuelle Fragen ohne lange Verzögerung.
  • Persönlicher und respektvoller Umgang
    Honoriere das Engagement und Interesse der Bewerbenden durch eine persönliche und wertschätzende Kommunikation. Ein freundlicher und respektvoller Umgang während Vorstellungsgesprächen und anderen Interaktionen ist ebenfalls essenziell.
  • Effektive Vorstellungsgespräche
    Bereite deine Vorstellungsgespräche gut vor. Ein Vorstellungsgespräch bietet beiden Seiten – Bewerber:in und Unternehmen – die Möglichkeit, sich gegenseitig kennenzulernen. Klare Informationen über die Position und das Unternehmen hast du im besten Fall schon in der Stellenausschreibung zur Verfügung gestellt, spätestens aber jetzt.
  • Transparenz bei Entscheidungen
    Etabliere eine transparente Entscheidungsfindung, bei der Bewerbende zeitnah über den Ausgang ihres Bewerbungsverfahrens informiert werden. Wenn ein:e Bewerber:in abgelehnt wird, sollte das Feedback konstruktiv und hilfreich sein.
  • Nachbetreuung und Follow-up
    Plane Zeit für eine zugewandte Nachbetreuung ein. Sie vermittelt den Bewerber:innen – auch den abgelehnten – ein positives Bild des Unternehmens und gibt ihnen die Möglichkeit, Fragen zu stellen oder sich für zukünftige Chancen in Erinnerung zu bringen.

Fazit

Insgesamt lässt sich feststellen, dass schon die Rahmenbedingungen des Bewerbungsverfahrens, z. B. transparente Kommunikation und respektvoller Umgang, einen entscheidenden Faktor für erfolgreiches Recruiting darstellen. Wenn du also dein Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber positionieren willst, solltest du dich bemühen, eine positive Candidate Experience für die Bewerbenden zu schaffen.