Was sind die Geheimnisse einer erfolgreichen Stellenanzeige? Welchen Unterschied können Benefits machen und wie beeinflussen sie potenzielle Kandidat:innen? Von flexiblen Arbeitszeiten bis hin zur Teilbarkeit der Stelle – wir haben die besten Benefits zusammengestellt, die dir dabei helfen können, Fachkräfte zu gewinnen und langfristig zu binden.

Einer der wichtigsten Faktoren im Wettbewerb um die besten Fachkräfte ist eine gut getextete Stellenanzeige. Sie beginnt meist mit einer prägnanten und aussagekräftigen Überschrift, die vor allem den Jobtitel enthält, gefolgt von einer kurzen Einleitung, die das Unternehmen und den Kontext der Stellenausschreibung vorstellt. In der Regel werden anschließend die Aufgaben und Verantwortlichkeiten sowie das Anforderungsprofil der potenziellen Bewerber:innen aufgeführt.

Zu einer soliden Stellenanzeige gehören außerdem Informationen zum Bewerbungsverfahren (Auf welchem Weg bewerben? Welche Unterlagen einreichen? Frist?) und die Kontaktdaten der Ansprechperson sowie eine freundliche Schlussformulierung, die Interesse an den Bewerber:innen signalisiert und sie dazu ermutigt, in Kontakt zu treten.

Besonders hervorzuheben sind die Vorteile und Zusatzleistungen – auch Benefits genannt. Diese werden allzu oft stiefmütterlich behandelt oder gar ganz weggelassen, dabei sind sie ein essenzieller Bestandteil einer Stellenanzeige. Viel mehr noch: Sie können den Bewerbungswunsch potenzieller Kandidat:innen entscheidend beeinflussen.

Warum sind Benefits so wichtig?

Die Kategorie„Benefits“ informiert über zusätzliche Anreize und Vergünstigungen, die ein Unternehmen seinen Mitarbeitenden bietet, um sie zu gewinnen, zu motivieren und langfristig zu binden. Das können finanzielle Vorteile, flexible Arbeitszeiten, Weiterbildungsmöglichkeiten, Gesundheitsprogramme, Urlaubsregelungen, Remote-Optionen und andere Perks sein, die das Arbeitsumfeld attraktiver gestalten und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden fördern.

Wann hast du dich zuletzt mit den Vorteilen beschäftigt, die dein Unternehmen seinen Mitarbeitenden bietet? Stehen sie als Benefits in deinen Stellenanzeigen? Wie hast du sie formuliert: Allgemein oder präzise? Konventionell oder außergewöhnlich? Mainstream oder spektakulär?

Negativ-Beispiele

Mit Floskeln und 08/15-Inhalten kommst du heutzutage nicht mehr weit. Ein „moderner Arbeitsplatz“ wird beispielsweise von potenziellen Kanditat:innen meist vorausgesetzt; seine Erwähnung ist überflüssig. Ein „nettes Kollegium“ oder eine „gute Arbeitsatmosphäre“ sind so aussagekräftig wie das Versprechen von gutem Wetter in einer Urlaubsbroschüre: kann sein, kann aber auch nicht sein.

Immerhin nett sind „kostenlose Getränke“ und ein „Obstkorb“, aber ob sie die Entscheidung, sich zu bewerben, beeinflussen? – Vermutlich nicht. Zwar kann durch ihre Erwähnung der Eindruck entstehen, dein Unternehmen bemühe sich um das Wohlbefinden seiner Mitarbeitenden – viel trinken und Obst sind ja schließlich gesund –, aber dass sie Unentschlossene dazu animieren, sich zu bewerben, darf zumindest bezweifelt werden.

Echte Benefits

Denke noch einmal nach: Welche Vorteile (vor allem gegenüber Wettbewerbern) bietet dein Unternehmen seinen Mitarbeitenden bereits? Welche können eventuell neu etabliert werden? Es müssen nicht gleich unbegrenzt viele Urlaubstage sein, aber vielleicht könnten Homeoffice-Optionen oder flexible Arbeitszeitmodelle angeboten werden, um eine bessere Work-Life-Balance zu ermöglichen. Oder wie wäre es mit Weiterbildungsmöglichkeiten, um die berufliche Entwicklung der Mitarbeitenden zu fördern?

Wir haben die überzeugendsten Benefits zusammengetragen, die uns während unserer langjährigen Arbeit im Recruiting und Personalmarketing begegnet sind:

  • Homeoffice und Remote Work
    Arbeit von zu Hause oder an einem beliebigen Ort außerhalb des Unternehmensstandorts – oder die Möglichkeit, hybrid (teils im Unternehmen, teils woanders) zu arbeiten
  • Flexibles Arbeitszeitmodell
    Teilzeit, Gleitzeit oder flexible Verteilung der Arbeit auf Tageszeiten, wenn es am besten in den (privaten) Tagesablauf passt
  • Teilbarkeit der Stelle
    Option der Aufteilung einer freien Position auf z. B. zwei Personen
  • Gesundheitsmaßnahmen
    Mitgliedschaft im Fitnessstudio, Massagen, Yogakurs oder Ernährungsberatung
  • Erholung und Auszeit
    Großzügige Urlaubsregelungen und zusätzlicher unbezahlter Urlaub
  • Sabbatical
    Möglichkeit für Mitarbeitende, sich für einen bestimmten Zeitraum von der Arbeit freizunehmen, um sich auf persönliche Ziele zu konzentrieren, wie beispielsweise eine Reise
  • Weiterbildung
    Angebot für Mitarbeitende, sich weiterzubilden und ihre Fähigkeiten zu verbessern, z. B. in Form von Schulungen, Weiterbildungen oder Coachings
  • Kinderbetreuung
    Betriebskita oder Unterstützung bei der Suche nach einer geeigneten Betreuung
  • Umzug/Zuzug/Wohnung
    Betriebliche Unterstützung bei der Wohnungssuche, evtl. Bereitstellung einer Übergangswohnung für die erste Zeit
  • Betriebliche Altersvorsorge
    Für eine (zusätzliche) finanzielle Absicherung im Ruhestand
  • Gemeinschaftsaktivitäten
    Förderung der Gemeinschaft unter den Mitarbeitenden durch regelmäßige Teamaktivitäten oder Events wie z. B. gemeinsames Essen, Sportveranstaltungen oder Freizeitaktivitäten
  • Finanzielle Anreize
    Provision, Gewinnbeteiligung, Weihnachts-/Urlaubsgeld, 13. Monatsgehalt, Firmenwagen, Smartphone usw. zur privaten Nutzung

Fazit

Natürlich sind nicht alle Benefits für jede:n Jobsuchende:n gleich wichtig. Wir empfehlen, den Benefits-Teil deiner Stellenanzeigen je nach Zielgruppe und Position zu variieren. Suchst du Auszubildende oder Berufseinsteiger:innen? Dann kannst du z. B. den Fokus auf Freizeit- und Gemeinschaftsaktivitäten legen. Stellst du Eltern ein? Dann sind flexible Arbeitszeitmodelle und Kinderbetreuung eventuell besonders wichtig. Ob sie bereits erprobt oder noch zu etablieren sind – denke über Benefits nach, die den Mitarbeitenden echten Mehrwert bieten und die dein Unternehmen von anderen Arbeitgebern abheben. Und schreibe sie in deine Stellenanzeige. Es lohnt sich!